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Rochus Lussi (*1956 in Stans, NW. Lebt und arbeitet in Stans, NW)

Das Interesse an Falten und deren Formen, kurz gesagt Faltenwürfe, begleitet Rochus Lussi schon seit längerem und – ähnlich wie bei den gefalteten Nastüechli, welche bisher in der Telefonkabine aufgehängt waren – setzt er diese in verschiedenen Objekten aus Holz um. Kleider, Vorhänge, Decken, aber auch die menschliche Haut sind von Falten betroffen, Falten die unterschiedliche Formen und Tiefen haben können.

Der textile Faltenwurf aus Eichenholz und in Ochsenblutfarbe bemalt, erinnert an eine Art Schutzschicht über einem Objekt, das sich darunter verbirgt. Tatsächlich handelt es sich um einen schützenden Umhang für seine figurative Skulptur einer nackten Maria Magdalena, die Rochus Lussi vor ein paar Jahren mit schönen langen Haaren geschnitzt hat.

Quasi als Pendant, als Gegenüberstellung, ist das rote Faltenobjekt entstanden, das die Intimität der Nacktheit verhüllt. Erst recht wenn man bedenkt, dass die Figur innerhalb der verglasten Telefonkabine extrem ausgestellt und exponiert wirkt. Ähnlich wie in einem Zoo, sieht man von mehreren Seiten von Aussen in das Innere hinein. Eine nackte Maria Magdalena – egal ob im geistlichen wie auch im weltlichen Kontext – wäre den Blicken schutzlos ausgeliefert. Rochus Lussi liefert ihr mit seinem Objekt einen Schutzmantel.

Faltenobjekt
Entstehungsjahr2013MaterialEichenholz, in Farbe gefasstAudiospur-Webseiterochuslussi.chInstagram@lussirochus